Dieser Snack ist giftig!
Millionen Kleinkinder wachsen mit diesem Snack auf, da er ungesüßt, fett- und kalorienarm ist. Die Reiswaffel – doch die hat es in sich!
Reiswaffeln enthalten Arsen. Das ist jetzt nichts neues. Aber der Anteil von giftigem Arsen in Reiswaffeln und –brei ist offenbar sogar höher als im puren Reiskorn selbst.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät deshalb dazu, solche Reisprodukte besonders bei Babys und Kleinkindern nur in Maßen und als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu sich zu nehmen. Das Immunsystem von Babys und Kleinkindern ist bekannterweise natürlich noch weniger ausgeprägt als das eines Erwachsenen.
„Die Gründe für die höheren Gehalte in bestimmten Reisprodukten im Vergleich zu Reiskörnern müssen aufgeklärt werden“, sagt BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel. Das Institut veröffentlichte jüngst entsprechende Stellungnahmen, nachdem die erhöhte Menge an giftigem Arsen in Reisprodukten festgestellt wurde.
Während organische Verbindungen des Halbmetalls, wie sie etwa in Fischen und Meeresfrüchten vorkommen, als gesundheitlich unproblematisch gelten, können anorganische Verbindungen in größeren Mengen zu Vergiftungen führen.
► Frühe Anzeichen dafür sind Bauchkrämpfe oder Durchfälle. Die chronische Aufnahme kleinerer Mengen kann Nerven und Gefäße schädigen, auch birgt sie ein erhöhtes Krebsrisiko.
„Da anorganische Arsenverbindungen als krebsauslösend für den Menschen klassifiziert sind, sollten Lebensmittel davon nur so wenig wie möglich erhalten“, sagt Hensel.
Wichtig ist das, weil auch viele andere Lebensmittel und selbst Trinkwasser kleinstmengen der Giftstoffe enthalten.
Deshalb geht es nun um Höchstwerte, welche ab 2016 laut EU-Beschluss auf europäischer Ebene eingeführt werden sollen: 0,2 Milligramm Arsen pro Kilogramm Reis sollten nach Ansicht des BfR dabei nicht überschritten werden, wenn Erwachsene den Reis verzehren.
Für Babys und Kleinkinder findet das Institut aber selbst den avisierten Höchstwert von 0,1 Milligramm Arsen pro Kilo Reisprodukt noch zu hoch. Empfohlen wird, die Kleinen nicht nur auf der Basis von Reis und Reismilch zu ernähren.
Eine akute Gesundheitsbeeinträchtigung sei bei den gemessenen Konzentrationen derzeit zwar für alle Bevölkerungsgruppen unwahrscheinlich, konstatiert das BfR. Dennoch: „Für die krebsauslösende Wirkung von anorganischem Arsen lässt sich keine sichere Aufnahmemenge definieren.“
Die mittlere Konzentration für weißen Reis liegt in Deutschland nach BfR-Angaben bei 0,1 Milligramm Arsen pro Kilogramm Reis, es seien aber auch schon 0,2 Milligramm gemessen worden. Bei Reiswaffeln und -flocken seien die Werte insgesamt etwas höher. Auch der braune Vollkornreis enthalte etwas mehr Arsen als weißer, bei dem die Randschichten weitgehend entfernt sind.