Die Europäischen Zentralbank (EZB) hält an ihrer Nullzinspolitik fest, ein baldiges Ende ist nicht in Sicht. Darüber hinaus sorgt auch die steigende Inflationsrate dafür, dass die Zeiten für Sparer und Kleinanleger weiterhin schlecht sind und Alternativen zu klassischen Anlageprodukten immer gefragter werden. Doch welche Möglichkeiten bieten Aktien, Anleihen oder Kryptowährungen und was sollten Anleger beachten um möglichst verlässliche Erträge zu erzielen?”
Aktien
Unternehmensanteile in Form von Aktien sind noch immer eine der besten Optionen, um eine langfristige Rendite zu erhalten. Zwar kann niemand vorhersagen, wie der Weltaktienmark in den nächsten Jahren entwickeln wird, mit einem gut sortierten Mix von Aktien verschiedener Unternehmen ist es jedoch sehr wahrscheinlich, langfristig von den Unternehmensgewinnen zu profitieren.
Wie bei jeder Form der Geldanlage ist es jedoch zwingend notwendig, sich mit den grundlegenden Mechanismen des Marktes auseinander zu setzen und eine passende Anlagestrategie verfolgt wird. Je breiter das Investment auf unterschiedliche Unternehmen aus verschiedenen Branchen verteilt wird, desto geringer ist das Risiko, dass eventuelle Kurseinbrüche einzelner Aktien, einen großen Einfluss auf das eigene Vermögen haben. Je nach Risikobereitschaft lassen sich entweder Aktien oder auch Aktienfonds von Unternehmen mit finanzstarken, großen Unternehmen erwerben, oder aber in Anteile von vielversprechenden jungen Unternehmen investieren. Viele Unternehmen, insbesondere aus der Digital-Branche, haben Anleger in den letzten Jahren hohe Gewinne beschert. Andere hingegen mussten hohe Verluste hinnehmen, indem innovative Geschäftsideen und damit die jeweiligen Unternehmen gescheitert sind.
Die Auswahl der passenden Aktien und die richtige Mischung sind daher komplexe Angelegenheiten, bei denen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden müssen, um einen verlässlichen Wertzuwachs zu ermöglichen. Die Flexibilität und die geringen Einstiegshürden machen Aktien allerdings für alle Alters- und Einkommensklassen interessant. Finanzexperten raten ganz allgemein dazu, einen gewissen Anteil des Vermögens in Aktien zu investieren. Eine besonders günstige Einstiegsmöglichkeit bieten zudem sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs), bei denen individuelle Sparpläne bereits ab 50 Euro pro Monat verfolgt werden können.
Anleihen
Anleihen von Unternehmen oder auch Staaten sind unter Privatpersonen ebenfalls bereits seit geraumer Zeit eine beliebte Form der Geldanlage. Im Gegensatz zu Aktien gelten sie allgemein weniger risikoreich, zudem sichert eine festgelegte Verzinsung sehr verlässliche Erträge. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass die Auswahl der richtigen Anleihen und die passende Strategie weniger wichtig ist, als es bei Aktien der Fall ist, auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Optionen.
Prinzipiell handelt es sich bei Anleihen um Schuldverschreibungen. Der Herausgeber der jeweiligen Anleihe erhält also einen Kredit vom Erwerber, welcher für die Dauer der Laufzeit verzinst wird, daher redet man im Zusammenhang mit Anleihen auch von verzinsten Wertpapieren. Unternehmensanteile erwirbt man beim Kauf von Anleihen allerdings nicht. Da die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz für Staaten geringer ist als bei Unternehmen, tendieren die meisten Anleger zu einem Investment in Staatsanleihen. Die Verzinsung von Unternehmensanteilen fällt in vielen Fällen zwar höher aus, birgt aber auch ein höheres Risiko. Genau wie bei Aktien auch, finden sich Anleihen für sicherheitsorientierte Anleger genau wie hochspekulative Anleihen, die sowohl hohe Erträge, als auch Verluste bringen können.
Staatsanleihen sind eine gute Investition für konservative Anleger, die Wert auf Sicherheit legen. Unternehmensanleihen können darüber hinaus in vielen Fällen auch riskante Spekulationsobjekte darstellen, die risikobereite Anleger mit entsprechendem Kapital nicht außer Acht lassen sollten.
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Kryptowährungen
Kryptowährungen sind mittlerweile fest im Mainstream angekommen und durchaus nicht unumstritten. Während Fans von Bitcoin (BTC) und Co. das digitale Geld als neues Gold feiern, halten Kritiker Kryptowährungen für überbewertet. Fest steht, die Wertentwicklung vieler Kryptowährungen innerhalb der vergangenen 10 Jahre sucht seinesgleichen und hat tatsächlich schon viele Krypto-Investoren zu Millionären gemacht. 2010 kostete ein Bitcoin noch 0,08 Cent, aktuell liegt der Wert eines einzigen BTC bei rund 31.400 Euro. Doch auch andere Kryptowährungen, sogenannte Altcoins, konnten in jüngster Vergangenheit rasante Zuwächse verzeichnen. So machte beispielsweise der Dogecoin Kurs im vergangenen Jahr Schlagzeilen, nachdem dieser nahezu über Nacht um sagenhafte 5000 Prozent angestiegen war.
Allerdings sind Kryptowährungen von Kursveränderungen in beide Richtungen betroffen. Die starken Kursschwankungen machen sie daher prinzipiell eher zu einem Spekulationsobjekt. Derzeit kann man beispielsweise wieder sehr günstig verschiedene Altcoins, beispielsweise Dogecoin kaufen und mit Glück vom nächsten Anstieg profitieren. Zwar halten manche Experten ein langfristiges Wachstum, vor allem der großen Coins, für nicht unwahrscheinlich, es ist allerdings davon abzuraten, sein gesamtes Vermögen allein in Kryptowährungen zu investieren. Dennoch sind Kryptowährungen allgemein ein spannendes Thema und auch risikoscheue Anleger machen nichts falsch, wenn sie einen geringen Betrag in einige ausgewählte Kryptowährungen investieren.
Fazit
Entscheidend für eine möglichst verlässliche Rendite ist die richtige Anlagestrategie. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem eine möglichst breite Streuung des Kapitals, nicht nur innerhalb der einzelnen Anlageformen, sondern auch die Anlageformen selbst. Welche Anlageformen man in das persönliche Portfolio mit aufnimmt, hängt neben der persönlichen Risikobereitschaft und der Erwartungshaltung vor allem auch vom Alter und von den finanziellen Möglichkeiten ab. Neben den genannten Anlageformen sind auch Sachwerte eine weitere Option, die Anlegern zur Verfügung steht, um ihr Geld vor der steigenden Inflation zu schützen. Wer sein Geld bei den derzeitigen Konditionen auf einem Bankkonto verwahrt, der kann dem Betrag kontinuierlich beim Schrumpfen zusehen. Mittlerweile werden nicht mehr nur die Zinsen auf Spareinlagen von der Inflation aufgefressen, immer mehr Banken und Sparkassen gehen dazu über, ab einem bestimmten Betrag Negativzinsen von ihren Kunden zu verlangen. So zahlt man mitunter schon heute bis zu -0,5 Prozent Negativzinsen auf Spareinlagen ab 50.000 Euro. Da nicht davon auszugehen ist, dass sich diesbezüglich in den kommenden Jahren etwas ändern wird, sind Sparer und Anleger mit alternativen Anlageformen meist besser beraten